Was sind On-Demand-Verkehre?

So funktionieren On-Demand-Verkehre

On-Demand-Verkehre sind flexible, autonome oder fahrergesteuerte Fahrservices, die Fahrgäste individuell von ihrem Standort zum gewünschten Fahrtziel befördern. Sie stellen in der Stadt und im ländlichen Raum eine flächendeckende Grundversorgung mit Mobilität sicher und ermöglichen mobilitätseingeschränkten Menschen mehr gesellschaftliche und soziale Teilhabe.

Von Ridepooling bis E-Mobilität: Begriffe & Erklärungen

Wie können Fahrgäste On-Demand-Verkehre buchen?

On-Demand-Verkehre fahren auf Abruf. Fahrgäste bestellen den Service einfach per App oder Telefon – der Abholort, das gewünschte Ziel und der Fahrtzeitpunkt sind dabei flexibel. Die Beförderung erfolgt in der Regel in elektrisch angetriebenen, barrierefreien Shuttles für bis zu 8 Personen.

Was bedeutet Ridepooling?

Anstatt Fahrgäste einzeln zu fahren, werden bei einem On-Demand-Verkehr Fahrten gebündelt. Fahrgäste mit ähnlichen Routen werden bei solchen Ridepooling-Angeboten gemeinsam in einem Fahrzeug befördert. Ein Algorithmus berechnet die effizienteste Route. Das ermöglicht eine höhere Fahrzeugauslastung und damit mehr Mobilität bei weniger Verkehr.

Welche Rolle spielt elektrische Mobilität?

Die meisten On-Demand-Verkehre werden elektrisch betrieben und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende: Sie reduzieren CO₂-Emissionen, Schadstoffe und Verkehrslärm. So werden Städte und Gemeinden wieder lebenswerter.

Wie lassen sich On-Demand-Verkehre und Linienverkehre verbinden?

Für eine nahtlose Beförderung von Tür zu Tür müssen On-Demand-Verkehre mit Linienverkehren auf Straße und Schiene integriert werden. Um das zu gewährleisten, arbeiten Anbieter von On-Demand-Verkehren eng mit Städten, Landkreisen und anderen Verkehrsunternehmen zusammen.

Ein Blick auf den Ist-Zustand

Ic on demand stadt

Im Stadtverkehr

Deutschlands Städte ächzen unter der Verkehrslast. Laut dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) kann der ÖPNV seinen Anteil an der gesamten Verkehrsleistung bis 2030 um ein Drittel ausbauen. Notwendig dafür sind verschiedene multimodale Mobilitätsangebote und eine gebietsübergreifende Planung. Weniger Stau, Luft- und Lärmemissionen, dafür mehr Platz: On-Demand-Verkehre entlasten die Zentren und schaffen flexible Anbindungen auf Pendlerrouten.

Ländlicher Raum

In Deutschlands Großstädten wimmelt es vor Mobilitätsangeboten, auf dem Land haben 55 Millionen Menschen keinen Zugang zu öffentlicher Mobilität. Hier können On-Demand-Verkehre bestehende Versorgungslücken füllen oder öffentliche Mobilität herstellen, wo es zuvor noch gar keine gab. Weniger als die Hälfte der Haltestellen auf dem Land wird mehr als zweimal pro Stunde bedient. Nur 5 % der Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohner:innen haben wenigstens ein On-Demand- oder Sharing-Angebot. 

Ic on demand land

Was können On-Demand-Verkehre bewirken?

Emil auf strasse teaser

Schlüsselrolle für die Mobilitätswende

Nur wenn deutlich mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen, können Emissionen im Verkehr reduziert und die für 2030 gesetzten Klimaziele in Deutschland erreicht werden. Der ÖPNV muss also attraktiver werden: Sein Komfort und seine Flexibilität müssen sich dem motorisierten Individualverkehr so annähern, dass Menschen dafür gerne auf das eigene Auto verzichten.

Kundenbedürfnisse erfüllen, Fahrgäste gewinnen

Es braucht neue, auf die Bedürfnisse der Kund:innen zugeschnittene öffentliche Verkehrsmittel wie On-Demand-Verkehre, die eine Brücke zwischen dem Auto und dem vorhandenen Nahverkehrsangebot schaffen. Um alle Voraussetzungen eines attraktiven ÖPNVs zu erfüllen, reichen die Möglichkeiten von Bus und Bahn nicht aus.

Emil screen fahrgast