Neun Monate KNUT in Frankfurt

Neun Monate KNUT in Frankfurt: Wie wird der On-Demand-Verkehr angenommen?

Seit Oktober 2021 ist der On-Demand-Verkehr „KNUT“ im Auftrag der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ in Frankfurt unterwegs. In den nördlichen Stadtteilen Bonames, Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach ermöglicht KNUT einen flexiblen öffentlichen Mobilitätsservice und ergänzt so das bestehende ÖPNV-Angebot.

Als Betreiber des On-Demand-Shuttles ist Clevershuttle verantwortlich für die operative Umsetzung und Koordination des Verkehrs − vom Aufbau des Betriebssitzes bis hin zum Management der E-Flotte und des Fahrpersonals. Nach knapp neun Monaten Betrieb ist es Zeit für ein Zwischenfazit: Wie wird KNUT angenommen? Wer nutzt das Angebot? Und womit punktet unser On-Demand-Shuttle besonders?

Zahlen & Fakten

Drei elektrisch betriebene KNUT-Kleinbusse bedienen täglich von 5:00 bis 1:00 Uhr ein dichtes Netzwerk aus rund 600 virtuellen und physischen Haltepunkten. Im 21 km² großen Betriebsgebiet sind vor allem die U-Bahn-Stationen Nieder-Eschbach, Bonames Mitte und Kalbach sowie die S-Bahn-Stationen Berkersheim und Frankfurter Berg beliebte Haltestellen. Das „Pooling“-Konzept, bei dem ein intelligenter Algorithmus ähnliche Routen verschiedener Fahrgäste bündelt, ermöglicht geteilte Fahrten, wann immer es sinnvoll ist. Fahrgäste werden dann zusammen in einem Fahrzeug transportiert und legen einen Teil der Strecke gemeinsam zurück. Auf diese Weise teilen sie sich nicht nur ein Fahrzeug, sondern auch den Fahrpreis.

Das Angebot erfreut sich in der Umgebung großer Beliebtheit: Fahrgäste bewerten ihre Fahrt durchschnittlich mit 4,9 von 5 möglichen Sternen. Gründe dafür sind vor allem die kurze Wartezeit, die durchschnittlich nur 4,5 Minuten beträgt. Ein weiterer Pluspunkt: die hohe Pünktlichkeitsquote von knapp 99 %. Rund 60 % der Fahrgäste sind Mehrfachnutzer:innen von KNUT. Das zeigt: Wiedersehen macht Freude − wer die Vorteile des flexiblen Shuttles kennt, kommt immer wieder.

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Das bestätigt uns auch unser Fahrer Avdi Kadrijaj: "Die Neugierde der Menschen aus der Umgebung auf KNUT ist sehr groß. Erst kürzlich wurde ich von einer älteren Dame am Bahnhof angesprochen. Ich habe ihr das On-Demand-Konzept erklärt und ihr daraufhin geholfen, die App zu installieren. Sie war ganz begeistert von ihrer ersten Fahrt und positiv überrascht, wie bezahlbar der Service ist.“ Neben einer wachsenden Zahl an neuen Gesichtern freut er sich besonders über die vielen Stammgäste: „Unsere Fahrgäste sind bunt durchmischt − vom jüngeren Publikum, das am späten Abend sicher nach Hause möchte, bis zu Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen."


Viele nutzen KNUT auch für regelmäßige Termine beim Arzt oder zum Einkaufen, erzählt uns Avdi. Ein barrierefreies Fahrzeug sorgt dafür, dass auch Fahrgäste mit körperlichen Einschränkungen am flexiblen On-Demand-Verkehr teilhaben können. „Viele meiner Fahrten beginnen oder enden an den U- und S-Bahnhöfen im Norden Frankfurts“, sagt Avdi. Das zeigt: KNUT verbindet die nördlichen Randgebiete der Stadt mit dem bestehenden innerstädtischen ÖPNV und bedient damit die sogenannte „erste und letzte Meile“ zwischen Haustür und Bahnhof.


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Knut-Fahrer Avdi Kadrijaj

„Meine persönliche Motivation: Bezahlbare Mobilität für alle.“

Nach den ersten neun Monaten Knut ist klar, dass sich das On-Demand-Angebot im Frankfurter Norden als ein tägliches Transportmittel unter Frankfurter:innen etabliert hat. „Es macht Spaß, immer mehr Menschen von A nach B zu fahren und von dem Angebot zu überzeugen“, sagt Avdi. Seine Motivation dabei ist die gleiche wie unsere: bezahlbare Mobilität für alle.